After having carefully considered and weighed the witness testimony and evidence, the court reaches the following conclusion: Google is a monopolist, and it has acted as one to maintain its monopoly.

Zu diesem Schluss kam im August der Bundesrichter Amit Mehta, der Google im Verfahren gegen das US Department of Justice (DOJ) eine Vormachtstellung um Suchmarkt sowie die unlautere Stärkung derselben attestierte. Nach dem Urteil kam es noch nicht zu konkreten Folgen für die Alphabet-Tochter. Doch schon vor Monaten stand eine Teilzerschlagung Googles im Raum. Zunächst war nur entschieden worden, dass Google haftbar gemacht werden kann. Jetzt fordert das DOJ nach Angaben von Bloomberg den Verkauf von Google Chrome, um die Monopolstellung Googles einzugrenzen.


US-Gericht:

Google hält Monopol im Suchmaschinen- und Search-Ad-Markt

– folgt die Zerschlagung?

Google-Schriftzug vor Weltkugel aus dem All
© Hayri Er, Google via Canva

Was passiert jetzt mit Google und Chrome? Weitere Forderungen des DOJ

Schon im Oktober war verlautbart worden, dass das DOJ eine konkrete Aufspaltung von Googles Geschäft fordern würde. Dafür sollte die Behörde bis zum 20. November konkrete Pläne vorstellen. Solche gibt es jetzt. Demnach soll Chrome, der weltweit meistgenutzte Browser und ein zentraler Touchpoint für die Internetsuche mit Google, von Google selbst abgespalten werden. Diesen Vorschlag wird das DOJ dem Bundesrichter Mehta unterbreiten. Außerdem schlägt das US Department of Justice vor, Google Suchergebnisse und Chrome-Daten lizenzieren lassen zu müssen, während auch mehr Optionen für Website-Betreiber:innen gefordert werden, um das Crawling und Scraping von Inhalten durch Googles AI-Systeme zu unterbinden. Dafür gibt es bisher beispielsweise robots.txt, obwohl Google Alternativen auslotet. Mit Google-Extended wurde 2023 bereits eine bereitgestellt.

Sollte Google Maßnahmen umsetzen, um den Wettbewerb zu fördern, könne das Gericht später noch entscheiden, ob ein Chrome-Verkauf tatsächlich notwendig sei, so die unternehmensnahen Quellen, auf die sich Bloomberg bezieht. Eine Abspaltung von Android, die ebenfalls im Raum stand, sei für das DOJ jedoch keine Option. Eine Trennung von den Apps steht aber noch zur Debatte.

Google reagierte auf die jüngsten Entwicklungen bereits mit einem Statement, das Ablehnung anzeigt. Darin ist von einer Agenda die Rede, die Google und den Usern schaden wolle und über den Rechtsstreit hinausgehe. Die Anhörung bezüglich der Folgen, die Google nach dem Monopolurteil treffen könnten, wird erst 2025 erwartet – eine finale Entscheidung deutlich später.

Gericht muss in einigen Monaten entscheiden – Google dominiert weiter

Sollte es zu einem großen Verkauf von Chrome kommen, stellt sich noch die Frage, wer den Browser übernehmen könnte. Kartellrechtlich dürfte eine Integration bei anderen Big Playern wie Amazon, Microsoft oder Meta problematisch sein. Google wird bis dahin viel dafür tun, eine solche Entscheidung abzuwenden und hat womöglich mit einer neuen US-Regierung und etwaigen Veränderungen im Digitalraum der USA andere Vorzeichen als noch 2024 vor sich. Für die Branche heißt es abwarten. Zugleich wird Google mit Chrome, der Suche und vielen weiteren Diensten im vierten Quartal enorm viel Geld einnehmen. Allein im dritten Quartal 2024 generierte Alphabet 65,9 Milliarden US-Dollar nur mit Werbung, davon 49,4 Milliarden im Bereich Google Search & other. Auch fördern aktuelle Search-Neuheiten wie die AI Overviews und Circle to Search Music das Suchverhalten auf Google weiterhin, wie CEO Sundar Pichai anmerkte:

[…] In Search, recent advancements, including AI Overviews, Circle to Search, and new features in Lens, are transforming the user experience, expanding what people can search for and how they search for it. This leads to users coming to Search more often for more of their information needs, driving additional search queries […].


USA:

Nächster Schritt zur Google-Zerschlagung

Google-Logos gespiegelt auf Glaswänden, rund
© FLY:D – Unsplash

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