Vor wenigen Wochen launchte OpenAI die ChatGPT Search und stellte damit eine zentrale Säule der Bedrohung von Googles Search-Geschäft auf. Doch damit nicht genug. Nach Angaben von The Information möchte das KI-Unternehmen künftig dedizierte Suchfunktionen für große Websites bereitstellen – und womöglich gar einen eigenen Browser anbieten. Das kommt zu einer Zeit, in der Google darum bangen muss, Chrome als weltmarktführenden Browser überhaupt behalten zu dürfen.


Google soll Chrome verkaufen

Mehrere Google Chrome-Logos auf weißen Blöcken, verbunden
© Growtika – Unsplash

OpenAI könnte zur größten Google-Konkurrenz schlechthin avancieren

Google gilt nach einem Urteil des US-Bundesrichters Amit Mehta im Sommer 2024 als Monopol im Search-Markt und könnte im kommenden Jahr mit ernsthaften Konsequenzen für die unlautere Marktmachterhaltung konfrontiert werden. Zunächst war gerichtlich nur entschieden worden, dass Google haftbar gemacht werden kann. Jetzt fordert das DOJ nach Angaben von Bloomberg den Verkauf von Google Chrome, um die Monopolstellung Googles einzugrenzen. Eine Entscheidung wird aber frühestens Mitte 2025 erwartet. Bis dahin dürfte Googles Dominanz im Search- und Browser-Geschäft anhalten. Allein im dritten Quartal 2024 generierte Alphabet 65,9 Milliarden US-Dollar nur mit Werbung, davon 49,4 Milliarden im Bereich Google Search & other. Auch fördern aktuelle Search-Neuheiten wie die AI Overviews und Circle to Search Music das Suchverhalten auf Google weiterhin, wie CEO Sundar Pichai anmerkte:

[…] In Search, recent advancements, including AI Overviews, Circle to Search, and new features in Lens, are transforming the user experience, expanding what people can search for and how they search for it. This leads to users coming to Search more often for more of their information needs, driving additional search queries […].

Sorgen dürfte sich Google aber besonders in Bezug auf Search-Alternativen wie TikTok, vor allem aber Gen AI-basierte wie Perplexity oder ChatGPT machen. Während Perplexity mit einer neuen Shopping Experience Googles Shopping-Optionen Konkurrenz macht und die Suche neu denkt, ermöglicht OpenAI via ChatGPT immer neue Suchoptionen. Insbesondere die ChatGPT Search gilt als eine Art Angriff auf Google, Bing und andere klassische Suchmaschinen.


Das ist die ChatGPT Search:
Google-Konkurrenz mit Problemen

Message ChatGPT auf blauem Hintergrund
© OpenAI via Canva

Und während ChatGPT die Websuche mit Nachdruck fördert – sogar die populäre Domain chat.com wurde dafür übernommen – und mit dem Advanced Voice Mode die einfache Nutzung des KI-Chatbots ChatGPT selbst vorantreibt, denkt OpenAI schon an neue Search-Optionen.

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The Information berichtet, dass das Unternehmen an die Einführung eines eigenen Browsers denkt, der mit ChatGPT kombiniert werden könnte. Noch gibt es dafür keine offiziellen Pläne, einen Prototyp soll es aber schon geben. Ein solcher Browser in Kombination mit einem weltweit extrem populären Tool wie ChatGPT könnte aber den relevantesten Browsern von Chrome über Firefox bis zu Safari einige Marktanteile abnehmen. Vor allen Dingen, wenn er auf Geräten von Hersteller:innen wie Apple oder Samsung integriert würde.

Kooperationen, die OpenAI stärken

Das Unternehmen OpenAI profitiert nicht nur von einer milliardenschweren Kooperation mit Microsoft, welche X-Eigner Elon Musk kürzlich als Quasi-Fusion kritisierte und als Grund für eine weitere Klage nannte. Auch mit vielen großen Tech-Unternehmen arbeitet OpenAI längst zusammen. Dazu gehört unter anderem Apple. Die Apple Intelligence setzt auf ChatGPT, bald auch mit dem Plus Upgrade in den Einstellungen, um die KI-Prozesse auf dem Smartphone zu optimieren. 2025 kommt die Apple Intelligence endlich auch auf iPhones in Deutschland.


Apples Mega-Update:

Nächste iPhone-Ära mit ChatGPT, brandneuem Action Button und endlich mehr Batterielaufzeit

Fusion Shot mit Apple-Kamera, Person mit Schminke und Schmuck, Apples neues iPhone von vorn und hinten
Fusion Shot mit Apple-Kamera und das neue Design fürs iPhone, © Apple via Canva

Sollte OpenAI einen etwaigen Browser auf iPhones mitliefern, würde das die Nutzung dieses Browser stark pushen können. Allerdings haben Apple und Google eine milliardenschwere Vereinbarung zur Integration von Google als Suchmaschine getroffen, während Safari als iOS Browser gilt. Ob sich daran etwas ändern wird, ist noch nicht abzusehen. Derweil könnte OpenAI künftig auf Samsung-Geräten KI-Optionen, wohl vor allem LLM Support und ChatGPT, bereitstellen. Das berichtet The Information basierend auf Aussagen von unternehmensnahen Quellen.

Diese Quellen geben auch Auskunft darüber, dass das Unternehmen explizit eigene Search Features für populäre Websites von Condé Nast, Eventbrite und Co. bereitstellen könnte. Entsprechende Deals sind im Gespräch. Damit würde OpenAI als großes Tech-, aber auch Search-Kooperationsunternehmen auftreten und die eigenen Marktmacht immens ausweiten.

Einige der Search-Entwicklungen OpenAIs klingen aktuell noch nach Zukunftsmusik. Doch das Unternehmen schaffte es, in kurzer Zeit eigene KI-Suchfunktionen und die dedizierte ChatGPT Search zu entwickeln und zu launchen und die Erfahrung mit dem eigenen KI-Chatbot massiv zu erweitern. Darüber hinaus werden immer wieder die KI-Modelle mit Updates versehen und leistungsfähiger gestaltet. Ein Angriff auf die etablierten Player nicht nur im Search-Markt ist daher womöglich ein logischer nächster Entwicklungsschritt.


GPT-4o mit Modell-Update

GPT-4o-Schriftzug auf buntem Hintergrund
© OpenAI

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