Das KI-Startup Perplexity erweitert seine Plattform mit einem neuen Feature: Perplexity Shopping. Ziel ist es, die Recherche und den Einkauf von Produkten in einem einzigen Prozess zu vereinen. Damit folgt das Unternehmen dem Trend, mehrwertorientierte Funktionen direkt in den Kern seiner Dienste zu integrieren. Die Funktion ist derzeit über die Perplexity App sowie die Desktop-Version verfügbar und wird sukzessive ausgerollt, um Usern weltweit Zugriff zu ermöglichen. Perplexity setzt nach der Integration von Ads mit der Integration dieser Shopping-Lösung einen deutlichen Wettbewerbsangriff auf Google und Bing um und erhofft sich damit Marktanteile.
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Wie funktioniert die Perplexity Shop Experience?
Im Kern basiert die Shopping-Integration auf einer engen Zusammenarbeit mit Plattformen wie Shopify. Nutzer:innen erhalten personalisierte Produktempfehlungen, die von Bewertungen und AI-gestützten Analysen begleitet werden. Die Antworten auf Shopping-Anfragen sollen nicht nur präzise, sondern auch direkt umsetzbar sein – ein Ansatz, der mit der zunehmenden Integration von KI in den Alltag vieler Menschen korrespondiert. Im Interview mit OnlineMarketing.de erklärt Chief Business Officer Dmitry Shevelenko:
Perplexity […] beantwortet Suchanfragen mit zusammenhängenden Antworten, wie in einem Gespräch. Das kontextuelle Verständnis ermöglicht präzise und differenzierte Antworten und spart viel Zeit.
Ein Alleinstellungsmerkmal ist der Fokus auf die Kombination von Informations- und Kaufprozess. Wo klassische Suchmaschinen oft nur eine Vielzahl an Links liefern, will Perplexity gezielt Handlungsmöglichkeiten schaffen – ein potenziell spannender Ansatz, insbesondere im E-Commerce.
In der Praxis wirkt das Update wie folgt: Ein User sucht nach bequemen Sportschuhen für den Winter. Perplexity analysiert Bewertungen, vergleicht Preise auf Shopify-basierten Plattformen und listet passende Schuhe auf, die für niedrige Temperaturen geeignet sind. Gleichzeitig zeigt die Plattform verfügbare Rabattcodes an und ermöglicht es, den Kauf direkt abzuschließen, ohne weitere Zwischenschritte.
Auch eine Bildsuche mit Snap to Shop ist möglich: Diese ermöglicht es Usern, Produkte direkt anhand von Bildern zu finden. Pro User in den USA können zudem Produkte schnell und versandkostenfrei kaufen. Eine internationale Einführung dieser Funktion ist bereits geplant.
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Was bedeutet das für den E-Commerce?
Mit der neuen Funktion könnten sowohl Konsument:innen als auch Publisher profitieren. Für Letztere könnte das geplante Revenue-Sharing-Programm von Interesse sein, das Teil der Strategie ist. Publisher, deren Inhalte als Quelle verwendet werden, sollen laut Perplexity an den Einnahmen beteiligt werden. Die direkte Shopping-Integration und der Verzicht auf externe Seitenbesuche könnten allerdings auch für Diskussionen sorgen – speziell bei Händler:innen, die bisher auf unabhängige Plattformen setzen.
Für Perplexity selbst dürfte das Feature eine Möglichkeit sein, sich von der Konkurrenz abzuheben. Gleichzeitig muss das Start-up beweisen, dass es den Anforderungen an Datenschutz und Nutzer:innenerfahrung gerecht wird, wie sie im Bereich des digitalen Handels zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Entwicklung zeigt einmal mehr, wie stark sich die Grenzen zwischen Suche, Content-Distribution und Handel zunehmend verwischen – und wie zentral KI dabei wird. Es bleibt abzuwarten, wie der Markt und die User auf Perplexity Shopping reagieren.