Seit Juli 2022 können Podcaster in Deutschland ihre Episoden auf Spotify nicht nur im Audio-Format, sondern auch als Video veröffentlichen. Damit ist die Streaming-Plattform für viele User zu einer echten YouTube-Alternative geworden. Seit wenigen Wochen ist es auch Podcast-Ersteller:innen, die einen anderen Hosting-Dienst nutzen, möglich, Videoinhalte direkt auf der Plattform hochzuladen. Damit wird die Relevanz des Formats, welches Spotifys Saruul Krause-Jentsch (Head of Podcast DACH) im Interview mit OnlineMarketing.de bereits 2023 betont hat, noch einmal verstärkt.

„Spotify möchte Video-Podcasts als neuen Standard etablieren“:
Saruul Krause-Jentsch von Spotify im Interview

Saruul Krause-Jentsch, Head of Podcast, DACH bei Spotify, Schröder+Schömbs Public Relations GmbH, © Prateek Katyal – Unsplash (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

Auch das neueste Update der Plattform dürfte den Konkurrenzkampf der Plattform mit YouTube verschärfen: Denn seit Neuestem können Podcaster Kommentare unter ihren Folgen zulassen. Hierbei handelt es sich um ein Feature, das laut Spotify von Podcastern sowie Hörer:innen vielfach angefragt wurde und im Laufe der nächsten Wochen für alle User freigeschaltet wird.

Beitrag von @mattnavarra
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Für mehr Interaktion: Erst Q&A Feature, jetzt Kommentare

Creator können Kommentare nicht nur lesen, sondern auf diese auch mit einem Like oder einer Antwort reagieren. Das neue Feature soll – nach dem Launch der Q&A-Funktion – die Interaktion auf der Plattform weiter anregen, erklärt Spotify:

Podcasts have historically been a one-sided format and, while we’ve offered other interactivity features like Polls and Q&A for some time, people have told us they want more ways to connect directly. Now, for the first time, listeners can actually have a two-way conversation with their favorite podcast hosts on Spotify, podcasters can get near-immediate feedback from their audiences, and real communities can form around shows. 

Darüber hinaus können jetzt alle Podcaster, also auch jene, die eine andere Hosting-Plattform nutzen, ihre Shows über die Spotify for Podcasters Desktop oder Mobile App managen.

Spotify for Podcasters für den Desktop, © Spotify (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht)

Das hat YouTube Spotify (noch) voraus

In einem Aspekt unterscheidet sich das Feature zum aktuellen Zeitpunkt deutlich von den Kommentaren auf YouTube: Jeder Kommentar auf der Streaming-Plattform ist zunächst privat, wird also nur den Podcastern selbst angezeigt. Diese können dann entscheiden, welche Kommentare sie zulassen möchten. Zudem entscheiden sie bei jeder Folge neu, ob sie Kommentare anzeigen lassen möchten (und können das Feature auch gänzlich deaktivieren). Damit will die Plattform für mehr Sicherheit sorgen, erklärt Maya Prohovnik, VP of Podcast Product bei Spotify:

We’re taking a very deliberately slow and cautious approach with this one. […] I think it’s a really important balance between sort of creative expression and keeping people safe and making sure that there are high-quality conversations happening.

Zwar bietet Spotify Podcastern so ein hohes Maß an Kontrolle – doch Kommentare einzeln freizugeben, ist zeitaufwendig und könnte einige Creator abschrecken, das Feature überhaupt zu benutzen. Außerdem könnte die kuratierte Vorauswahl der Creator dafür sorgen, dass die Kommentarspalte keinen Platz für kritische Stimmen lässt. Das würde womöglich das tatsächliche Bild des Kommentarspektrums verfälschen. Bevor die Plattform eine geeignetere Lösung findet, hat YouTube im Kommentarkontext weiterhin die Nase vorn – auch, da Spotify bislang keine Monetarisierungsmöglichkeiten für Kommentare, die vergleichbar zu YouTubes Super Chat und Super Stickers wären, anbietet.

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© Shutterstock

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