Googles State-of-the-art-KI-Videomodell Veo 3 sorgt für Furore. Überall kannst du derzeit AI-Videos sehen, die Bildsequenzen mit Ton zu bieten haben, teils recht artifiziell, teils schon recht authentisch aussehen und demonstrieren, wie facettenreiche das Modell ist. Gerade erst hat Google Veo 3 als Nachfolgeoption von Veo 2 bei der I/O vorgestellt, jetzt sind TikTok, X, Instagram, YouTube und Co. bereits voll mit Videos, die das Modell kurzerhand mit Prompts generieren lässt. Und jetzt können noch deutlich mehr User in verschiedenen Regionen darauf zugreifen. Das ist für die Digitalszene vorteilhaft und problematisch zugleich.


Google I/O 2025:

Filmreife Video-KI, Riesen-Update für Gemini und AI Ultra Bundle

Google I/O 2025
© Google

Veo 3: Großes Update kurz nach dem Start führt zu erstaunlichen Clips mit Besorgnispotential

Erst im Dezember 2024 hatte Google die Modelle Veo 2 und Imagen 3 umfassend für User bereitgestellt. Vergangene Woche folgte dann die Vorstellung von Veo 3 und Imagen 4. Veo 3 bietet nicht nur eine bessere Qualität als Veo 2, sondern kann auch Videos mit Audio generieren – zum Beispiel eine Straßenszene mit Verkehrslärm, singende Vögel im Park oder sogar Dialoge zwischen Personen. Und das sorgt für einen ähnlichen Hype wie vor rund einem Jahr, als OpenAI das KI-Videogenerierungsmodell Sora vorstellte – das inzwischen ebenso kostenfrei für alle zu nutzen ist. Denn auf verschiedenen Plattformen sehen User derzeit unterschiedliche Szenen, die mit Veo 3 generiert und mit Ton versehen wurden. Es gibt beispielsweise Anspielungen auf Videotrends aus Straßen-Interviews, die auf AI-Entwicklungen in der Videogenerierung verweisen. Das zeigt etwa evolving.ai auf Threads.

Auf Threads ansehen

Der TikTok Creator Hashem Alghaili hat ein KI-Video geteilt, in dem die KI-generierten Protagonist:innen in Frage stellen, dass sie nur durch KI-Prompts in der Digitalwelt unterwegs sind: The Prompt Theory heißt der Clip, der eine Metaebene auf die KI-Videos legt.

@hashem.alghaili

Prompt Theory (Made with Veo 3) – What if AI-generated characters refused to believe they were AI-generated?

♬ original sound – Hashem Al-Ghaili

Google selbst hat bei der I/O und auf der dedizierten Website für Veo verschiedene Videos geteilt, die mit dem Modell erstellt wurde. Dazu zeigt das Unternehmen auch die ausführlichen Prompts, die die entsprechenden Videos generieren. Ein Beispiel-Prompt lautet wie folgt:

A woman, classical violinist with intense focus plays a complex, rapid passage from a Vivaldi concerto in an ornate, sunlit baroque hall during a rehearsal. Their bow dances across the strings with virtuosic speed and precision. Audio: Bright, virtuosic violin playing, resonant acoustics of the hall, distant footsteps of crew, conductor’s occasional soft count-in (muffled), rustling sheet music.

Und so sieht das passende Video dazu aus.

Eine klassische Geigenspielerin im Video, samt passender Musik, © Google

Um die vielen Kreationen zu sehen, kannst du einfach mal „Veo 3“ auf TikTok, X, Threads oder der Plattform deiner Wahl eingeben und dir die Ergebnisse ansehen. Diese reichen von an Spielfilmen erinnernden Szenen von Unfallstellen über Reportagen bis hin zu Interviews und creator-gleichen Talking-Videos. Allison Johnson schreibt über einige Beispiele für The Verge. Doch die rasche Generierung von Szenen samt Ton in diversen Stilen sorgt nicht nur für Erstaunen, sondern auch für Beunruhigung. Denn Creator-Videos könnten somit künftig einfach ersetzt werden, Werbevideos bräuchten noch seltener Schauspieler:innen – da die KI günstiger sein wird – und Brands könnten ebenso auf Video-Producer verzichten. Zudem wird Usern in vielen Fällen die Unterscheidung zwischen KI-Videos und genuin menschlichen Inhalten nicht ganz leicht fallen – sofern auch keine klaren Labels verwendet werden. Diese Punkte können für Verunsicherung sorgen, im wirtschaftlichen wie im Informationskontext.

Mehr Zugriff für User: Nutzung auch in Deutschland?

Damit aber noch mehr User auf Veo 3 zugreifen können, weitete Google die Nutzungsoptionen jüngst schon aus. Josh Woodward, VP für Google Labs und die Gemini App, erklärte auf X, dass Veo 3 in 71 weiteren Ländern ausgerollt wird. Der Wermutstropfen für User in der EU ist, dass das Modell dort weiterhin nicht zur Verfügung steht.

Zunächst war Veo 3 ein Exklusiv-Feature für das neue Abonnementmodell AI Ultra. Die Abonnent:innen erhalten die höchste Zahl an Generierungsoptionen und Refreshs für das Videomodell. Doch auch Pro User haben jetzt Zugriff.

Sie können in der Web-Version von Gemini erste Videos mit Veo 3 erstellen. Dazu erhalten sie ein Trial Pack mit zehn Generierungen. In der Mobile-Version und im Workspace soll die Nutzung bald ebenfalls integriert werden. Noch ist der Audio-Output meistens Englisch, erste andere Sprachen sind aber schon zu hören, wie Woodward angibt.

Auf Threads ansehen

Zehn Generierungen pro Monat erhalten Pro User zudem für das Filmmaker AI Tool Flow. Für AI Ultra-Abonnent:innen sind es 125 (statt 83 wie bisher). Googles Flow ist ein neues Filmmaking Tool, das mit KI-Power von Veo, Imagen sowie Gemini nicht nur beeindruckende Clips erstellen, sondern auch kürzere Videos in längere Szenen verwandeln kann. Bei Flow gibt es aber noch keinen Audio-Output für hochgeladene Bilder.

So können jetzt mehr User auf Googles Videomodelle mit Gemini Support zugreifen – und womöglich auch schon bald die ersten Nutzer:innen in Europa. Denn dem Unternehmen ist daran gelegen, möglichst viele User und zahlende Abonnent:innen zu generieren. Gleichzeitig gilt für die User, Vorsicht bei der Rezeption und auch Erstellung der KI-Videos walten zu lassen. Diese dürften künftig mehr und mehr im Digitalraum kursieren und die Grenzen zwischen Wahrheit und KI-Dichtung verschwimmen lassen. Während auch Advertiser auf derlei Optionen zurückgreifen könnten, um ihre Botschaften am Puls der Zeit zu vermitteln, setzt Google für Werbetreibende noch mehr KI-gestützte Inventare und Formate ein.


Google bringt Ads in den AI Mode

– und weitet Werbung in AI Overviews aus

Smartphone Mockup mit AI Mode von Google samt Ad, violett-weißer Hintergrund
© Google via Canva

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