Mit dem Claim „no more ads, anywhere on X“ wirbt die Plattform derzeit für das Abonnementmodell Premium+. Dabei stimmt die Aussage nicht so ganz. Denn einerseits werden im Basic-Modell und auch im Premium-Modell (für 8,33 Euro monatlich) weiterhin Werbeanzeigen ausgespielt. Bei Premium Usern sollen es aber nur halb so viele Ads sein wie für jene, die nichts zahlen. Das Premium+-Modell andererseits, das 16,66 Euro monatlich kostet, bietet die Werbefreiheit explizit für die Feed-Bereiche „Für dich“ und „Folge ich“ an.

no more ads, anywhere on X

Premium+ is now *fully* ad free

sign up via https://t.co/TJn5WfMiAP

— X (@X) August 8, 2024

Zu den weiteren Vorteilen des teuersten Abonnements für Privat-User zählt der größte Antwort-Boost und die Option, auch Artikel zu schreiben. Einen solchen hat CEO Linda Yaccarino kürzlich ebenfalls veröffentlicht, um auf die Klage von X gegen einen Advertiser-Verbund hinzuweisen, die aktuell für Aufsehen sorgt (in unserem ausführlichen Artikel dazu kannst du mehr über die Hintergründe erfahren).

Dass X noch mehr auf Werbefreiheit setzen möchte, könnte verschiedene Gründe haben. So hat die Plattform zum einen finanzielle Probleme, nimmt immer weniger Geld mit Werbung ein und muss sich folglich auf andere Umsatzquellen fokussieren – etwa die Abonnementmodelle. Allerdings bringen auch diese bis dato nicht so viel Geld ein, wie sich Eigner Elon Musk und Co. mit dem Start der diversen Bezahlmodelle erhofft haben dürften. Jüngst konnten User im Test sogar Premium-Abonnements verschenken. Zum anderen könnte die Werbefreiheit eine Folge von immer weniger auf X angewandten Werbebudgets sein. Möglicherweise möchte die Plattform also eine Schwäche teilweise als Vorteil verkaufen.

X versucht mit aller Macht, wieder mehr Werbetreibende für die Plattform zu gewinnen. Dabei mokiert man auch, dass Werbetreibende vielfach das Werben auf X ablehnen, was das Unternehmen hinter der Plattform Milliarden kostet. Die Gründe dafür sparen Musk, Yaccarino und Co. allerdings aus. Für manche Brands und Advertiser ist X derzeit kein Umfeld, das Brand Safety gewährleistet.

Sie wollten nicht mehr werben:

X verklagt Advertiser

© Duncan.Hull (eigenes Werk) – Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

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